Hamburg, am 13. August 2020 – Allergien sind nicht nur ein saisonales Ereignis. Als Folge einer Allergie kann sich ein allergisches Asthma entwickeln. Dieses Fortschreiten der Erkrankung kann mit einer allergenspezifischen Immuntherapie (AIT) verhindert werden. Diesen Zusammenhang haben im Rahmen des digitalen Allergie-Updates, das im Mai 2020 als Videokonferenz stattfand, führende Experten im Bereich der Allergologie diskutiert. Auch die aktuelle Situation aufgrund der Corona-Pandemie und die damit einhergehende Erfordernisse der Therapie waren Thema des digitalen Allergie-Updates. Eine umfassende Aufklärung durch eine Symptomanalyse sowie eine passende Therapie schließen Verunsicherungen aufgrund der Verwechslung der klassischen Allergie-Symptome mit den Covid-19 Symptomen schnell aus – da waren sich die Experten einig. Behandelnde Ärzte sollten immer im Blick behalten, welche Form einer allergen-spezifischen Immuntherapie den Bedürfnissen der Patienten entspricht. In der augenblicklichen Situation kann ein Hometreatment-Ansatz, beispielsweise mit Tabletten, sehr hilfreich sein. Voraussetzung für jede AIT ist eine umfassende Aufklärung zu Allergien seitens der Fachärzte – nicht nur zu Corona-Zeiten.
Epidemiologie und Prävalenz von Allergien
Prof. Dr. med. Harald Löffler, Direktor der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Phlebologie in Heilbronn, erläuterte in seinem Beitrag epidemiologische Daten, die die Verteilung, die allergischen Risikofaktoren und die Prävalenzen von Allergien weltweit in zahlreichen Studien untersuchten. „Es besteht eine erhebliche und begründete Besorgnis darüber, dass die Prävalenz von Asthma und allergischen Erkrankungen in westlichen und Entwicklungsländern zunimmt. Deutschland ist da leider keine Ausnahme!“, so Löffler. Eine Hyposensibilisierung in Form einer allergenspezifischen Immuntherapie (AIT) sollte immer als Therapieoption in Betracht gezogen werden.
Corona-Pandemie: Aufklärung zur Symptomatik
Dermatologe und Allergologe Prof. Dr. med. Kristian Reich vom Universitätsklinikum Eppendorf betonte ebenfalls die Wichtigkeit der Aufklärung. Die Behandler sollten wissen und Patienten darauf hinweisen, dass für Allergiker grundsätzlich kein erhöhtes Risiko einer Corona-Infektion besteht. Wichtig sei die Fortführung einer Hyposensibilisierung in Form einer AIT. Schlecht kontrollierte und nicht optimal eingestellte Allergiker hätten ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19. Die sublinguale Therapie mittels Tabletten bietet in der aktuellen Lage im Vergleich zur Spritzentherapie, bei der die Injektionen beim Arzt erfolgen müssen, einen Vorteil für Allergiker. In der augenblicklichen Situation ist der Hometreatment-Ansatz mit den Tabletten sehr praktikabel, da die Anzahl an Arztbesuchen reduziert werden kannönnen.
Gefährdete Kinder und Jugendliche vor Asthma schützen
„87 Prozent der vierjährigen Kinder mit allergischer Rhinitis entwickeln eine Persistenz der Probleme mit acht Jahren und 17,3 Prozent der Vierjährigen erkranken an Asthma“, so Dr. med. Michael Gerstlauer vom Universitätsklinikum Augsburg. Daher ist eine nachhaltige Behandlung der allergischen Rhinitis so wichtig. Um die Therapietreue bei einer allergenspezifischen Immuntherapie bei Kindern und Jugendlichen zu steigern, spielt ebenfalls die Aufklärung eine wesentliche Rolle – beispielsweise indem gemeinsam eine passende Behandlungsmethode ausgewählt wird. Die allergenspezifische sublinguale Tabletten-Immuntherapie bietet jungen Patienten viele Vorteile. Die Tablettenformulierungen sind stabil und die Darreichung ist leichter anzuwenden als die sublinguale allergenspezifische Immuntherapie mit Tropfen.